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Originally Posted by McSeafield
Nach derzeitigem deutschen Recht ist es ganz klar Glückspiel.
Kann man so nicht sagen. Meines Wissens hat noch keiner wirklich versucht vor Gericht den Geschicklichkeitsansatz durchzusetzen. Zum einem weil die Anwälte wohl nicht so tief in der Materie drin waren (genausowenig wie die angeklagten Turnierveranstalter die halt nur irgendeine Aktion/Promo die in Mode ist, für ihre Kneipe machen wollten...) zum anderen weil es kaum wirkliche harte Strafen gab, so dass es sich für die Angeklagten kaum gelohnt hätte, da eine größere Sache draus zu machen.
Inzwischen gibts einige Studien (u. a. sogar vom TÜV) die sagen es ist überwiegend ein Geschicklichkeitsspiel und da wollte ich erst mal den Staatsanwalt sehen, der das Gegenteil beweisen will (und er klagt dich an, also sprich er ist in der Beweispflicht...). Und selbst wenn er auch ein paar Sachverständige findet die zum Glückspiel-Ergebnis kommen, dann steht halt Sachverständiger gegen Sachverständiger (wobei die von der Pokerindustrie bestellten vermutlich besser bezahlt werden und auch mehr Energie reinstecken würden um nicht so einfach widerlegbare Ansätze zu finden...). Jedenfalls müßte auch dann in meinen Augen im Zweifel für den Angeklagten entschieden werden. Disclaimer: Ich will damit aber nicht sagen das man zu 100% sicher gewinnt, sondern nur das ich guter Hoffnung wäre.
Im Grunde sehe ich im Geschicklichkeitsspiel-Ansatz die einzige Chance für uns. Das EuGH wird m. A. n. mit hoher Wahrscheinlichkeit die von Politikern angeführten wichtigen nationalen Gründe (Suchtvorbeugung...) über die Dienstleistungsfreiheit stellen. Mal abgesehen davon, dass es für Deutschland frühestens im nächsten Jahr geprüft wird und bis dahin sind die Gesetze erst mal gültig und auch OLG's in Deutschland haben im Grunde z. T. bereits jetzt entschieden das europäische Glückspiel-Konzessionen ohne deutsche Genehmigung nicht gültig sind.
Ansonsten, da ich jetzt evtl. einmal in meinem Leben Recht hatte, HAHAHA (und mich damals auch die verdammten Glückspiel-Ansichten angetiltet haben...), muß ich jetzt einfach noch sagen das ich bereits Ende März geschrieben hatte, dass Glückspielgewinne theoretisch eingezogen werden können. Und als ein Kamel doof nachfragte habe ich sogar ergänzt das es diesen Fall bereits bei einer Online-Glückspiel-Roulette-Süchtigen gab.
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Originally Posted by Santalino
Wenn man für Glückspiel plädiert und es in Deutschland ausübt und ein Gericht zum Urteil kommt online-Pokern ist z. Zt. illegal, kann das Geld vermutlich theoretisch sogar vollständig eingezogen werden
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Originally Posted by Santalino
@Kamel:
Aus welchen mehreren Gründen, soll das nur theoretisch sein? Was in der Theorie vorkommt, kann auch auch in der Praxis vorkommen. Ich erinnere mich noch an so eine leicht durchgeknallte Online-Roulette-Süchtige aus Bayern und als die Sachen ins Rollen kam, wurden u. a. auch die letzten Schecks vom Kasino abgefangen und eingezogen (obwohl sie wohl insgesamt gesehen, sogar leicht Verlust und das häufiges Ein/Auscashen wegen irgendwelchen Punkt/Prämien-Aktionen gemacht hat...)