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Steuern Steuern

12-02-2008 , 11:52 AM
Steuerhinterziehung wird künftig härter bestraft: http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/fi...3/449976/text/

12-03-2008 , 09:25 AM
Wer seine Gewinne aus Pokerspielen nicht in seiner Einkommensteuererklärung angibt, ist imho noch lange kein Steuerhinterzieher.

Der Versuch von LouisChyphre eine Antwort vom Bundesministerium für Finanzen (Österreich oder Deutschland egal) zu bekommen, zeigt doch, was Sache ist. Es gibt keine Einkommensteuer auf Pokergewinne, weil das Pokerspiel ein Glückspiel ist. Auch ein berufsmäßiger Pokerspieler betreibt ein Glückspiel. Eine andere Lösung kann es imho nur dann geben, wenn man das Gesetz ändert.

Die Problematik fängt meiner Meinung erst an, wenn ein professioneller Pokerspieler Einkünfte aus einer Sponsorship, als Pokercoach, aus der Vermittlungen von Pokeraccounts oder aus Rakeanteilen von anderen Spielern hat. Solche Einkünfte können u.U. auch Sachleistungen sein. Ich denke in diesem Bereich gibt es eine ganze Reihe von ungelösten Problemen, die aber nicht mein Problem darstellen.
12-03-2008 , 07:10 PM
Hier stand Misst.

Last edited by tiltwithoutareason; 12-03-2008 at 07:10 PM. Reason: Hoffe ich mal.
12-03-2008 , 10:24 PM
Quote:
Originally Posted by sh@dy
Deine effektive Steuer hängt natürlich von der Höhe des Einkommens ab.
Meine Schätzung:

von $50k im Jahr behältst du $30k (40%)
von $100k im Jahr behältst du $55k (45%)
von $500k im Jahr behältst du $200k (60%)

Nur eine ganz grobe Schätzung, die natürlich auch noch vom sonstigen Einkommen und anderen Faktoren abhängt...
lol wtf
12-04-2008 , 01:43 PM
Quote:
Originally Posted by 11beatsperminute
lol wtf
dachte ich mir auch
12-04-2008 , 03:01 PM
Quote:
Originally Posted by Ephialtes
dachte ich mir auch
Der Scheiss nervt im BBV schon, hör auf auch noch die restlichen Foren vollzuspammen.
12-06-2008 , 01:50 PM
Dieser Thread ist echt unerträglich. Fast noch unerträglicher als die Unsicherheit.
Diese Profilneurotiker, die hier irgendwelchen Schrott zusammenschreiben, wahnsinn...

Wäre echt schön, wenn man dieses Thema mal klären könnte.
12-07-2008 , 12:37 PM
Das wird nur durch die Rechtssprechung geklärt werden können. Selbst dann kann sich die Rechtslage mit der Zeit ändern.
12-14-2008 , 10:35 PM
gibt es eigentlich IRGENDJEMANDEN hier der mal irgendweche Gewinne beim Finanzamt gemeldet hat?

ich bin echt verwirrt.

Wie illegal ist denn jetzt jemand der monatlich sagen wir mal niedrige vierstellige Summen auscasht, nebenher sudiert und ein Kleingewerbe für seinen Nebenjob (nicht pokern obv) angemeldet hat!?
12-15-2008 , 04:55 PM
Alle die meinen sie müssten (falls sie soviel gewinnen/vgewinnen würden) jetzt zum FA rennen und ihre Gewinne von Onlinpoker versteuern hängen doch komplett, vor allem so lange noch nicht mal die rechtliche Lage bzgl. der Legalität an sich geklärt ist!!

Würde ein Drogendealer zum FA gehen und seine Einnahmen versteuern wollen?? Geht`s noch?
Was hier von den Hobbyjuristen z.t. zusammengekleistert wird ist doch nur noch lächerlich und erschwert dass ganze noch viel mehr.

Abwarten, teetrinken.
12-15-2008 , 07:07 PM
Ich will und kann es nicht behaupten, weil ich es nicht weiss, mit wem ich es hier im Internet zu tun habe. Ich habe allerdings einen Verdacht, der etwas mit diesen Post zu tun haben könnte.

http://forumserver.twoplustwo.com/sh...&postcount=420

Wenn ich Steuerhinterzieher wäre, dann würde ich auch versuchen, möglichst viele andere in dieses Problem hineinzuziehen und vom eigentlichen Problem ablenken.

Ein anderer Aspekt in diesem Zusammenhang. Die Art und Weise wie Online-Poker strukturiert ist, berücksichtigt auch, dass Pokerspieler ein schlechtes Gewissen haben sollen. Es passt gut zusammen, wenn Online-Poker illegal ist, weil man dann kaum mit Klägern rechnen muss. Es passt gut zusammen, wenn man das Gerücht ausstreut, dass Pokergewinne zu versteuern sind, weil man damit erreicht, dass bestimmte Leute die Klappe halten und niemand die derzeitigen Strukturen beim Online-Poker verändern will.

Passt auf, wer genau was sagt und warum er was sagt. Ich will nicht behaupten, dass meine Theorie richtig ist. Aber die Gefahr, dass uns bestimmte Leute verarschen wollen, besteht tatsächlich.

Ich hoffe meine Überlegungen in diesem Zusammenhang sind falsch.
12-15-2008 , 07:52 PM
ich kann nur eins sagen:
das FA hat damit wo das geld herkommt erstmal nichts zu tun.
So dumm das klingt, aber:
ja, aus sicht des finanzamts müsste ein drogendealer seine einnahmen versteuern.
das ist fakt.
12-15-2008 , 08:31 PM
Quote:
Originally Posted by septic
ich kann nur eins sagen:
das FA hat damit wo das geld herkommt erstmal nichts zu tun.
So dumm das klingt, aber:
ja, aus sicht des finanzamts müsste ein drogendealer seine einnahmen versteuern.
das ist fakt.
Das mag ja sein. Aber zeig mir mal nen Dealer der das freiwillig macht... ich verstehe einfach die ganze Aufregung bzw. den Enthusiasmus nicht, mit dem anscheinend viele hier beflügelt sind, steuern auf ihr illegales/semilegales/unklassifiziertes "einkommen" zahlen zu wollen.
Ich kann es nicht nachvollziehen. Lasst das FA doch FA sein.
Poker ist glücksspiel (hoho) => keine steuern => fertig

Dass Berufsspieler versteuert werden ok, das ist nachvollziehbar und könnte für die betroffenen problematisch sein (nach meiner Studentenzeit wird das für mich auch ein problem darstellen).
Aber solange die definition eines berufsspielers so schwammig zu sein scheint, würd ich mir auch da keinen großen kopf machen bis das endgültig geklärt ist (falls je).
12-15-2008 , 08:42 PM
underfrog, das Thema ist logischerweise für alle die mit Pokern Geld verdienen von enormer Bedeutung und es ist in diesem Fall besser sich ein paar Gedanken zuviel als zuwenig zu machen.

Meinst du ernsthaft dein Status als Student schützt dich vor irgendetwas? Gilt für Studenten allgemeine Steuerfreiheit? Selbstverständlich nicht.


@ all: ps.de thread: Vorladung beim LKA Nicht 100%ig unser Thema, interessiert aber sicherlich trotzdem einige.
12-15-2008 , 09:47 PM
Ich denke wir sind damit ziemlich nah am Kern des Problems dran. Dass es weitere Probleme gibt, sollte allen klar sein. Ich will sie auch nicht verniedlichen, aber allzu viel Angst sollten wir damit nicht haben, wenn wir nur Poker spielen und keine versteckten Zahlungen zum Aufbau unserer Bankroll bekommen.

Das ist die Art des Geschäftes, wie es insbesondere bei PP läuft. Ich möchte behaupten, das ist alles wohl überlegt und bewußt so strukturiert, damit die Leute Angst haben und die Klappe halten.
12-16-2008 , 09:27 AM
UnderFrog, wie pokerbot geschrieben hat, ist das Thema für alle, die mit Poker relevante Beträge gewinnen, von Bedeutung. Es gibt noch kein rechtskräftiges Urteil, also nichts Genaues weiß man nicht. In diesem Thread sammeln und diskutieren wir Argumente (vorzugsweise gegen eine Besteuerung).

Ich stimme dir aber dahingehend zu, dass man sich nicht unbedingt eine Zielscheibe auf die Stirn malen sollte, um in die Mühlen der Bürokratie zu geraten. Das ist immer unangenehm, selbst wenn man nichts zu versteuern hat und sich zu 100% korrekt verhalten hat.

Eine Verschwörungstheorie, nach der die Pokerräume hinter der Rechtsunsicherheit stehen, halte ich für an den Haaren herbeigezogen. Die Frage, ob Online-Poker legal oder illegal ist, wird an dem Tag entschieden werden, an dem der EuGH den Glücksspielstaatsvertrag für verfassungswidrig erklärt. Bis dahin spielt Deutschland auf Zeit, um so lange wie möglich das lukrative Monopol aufrechtzuerhalten. Und die Frage der Besteuerung kann erst nach einem Gerichtsurteil beantwortet werden. Die Pokerräume haben damit nichts zu tun.

Gerüchteweise habe ich gehört, dass schon Gelder aus Pokergewinnen ans Finanzamt geflossen sind, allerdings lässt sich kein Rechtsanspruch für eine der beiden Seiten (Winning Player vs FA) daraus ableiten. Es scheint aber schon mindestens einen Pokergewinner gegeben zu haben, der ein paar Euro in Richtung Staat shippte, um dann Ruhe zu haben. Wenn man dem FA gegenüber andeutet, Geld gemacht zu haben und fragt, ob sie gerne Steuern hätten, dann wird das FA natürlich zugreifen. Wehrt man sich, dann hat aber auch das FA nicht unbedingt ein Interesse an einem abschließenden Gerichtsurteil. Gewinnt nämlich der Pokerspieler, dann sieht das FA nie wieder einen müden Cent aus Pokergewinnen. Daher kann es noch dauern, bis es zum maßgeblichen Gerichtsurteil kommt.
12-16-2008 , 09:31 AM
Eine andere Frage an die Steuerexperten: Nehmen wir an, ein Spieler hat sich mit der Zeit eine schicke Roll aufgebaut, beispielsweise 250k. Nun meldet er sich Anfang 2009 in Deutschland ab, zieht für 7 Monate auf die Cayman-Inseln oder in ein anderes Steuerparadies, casht in diesem Zeitraum 200k auf sein Bankkonto aus und geht nach den 7 Monaten zurück nach Deutschland. Wäre dieser Spieler aus dem Schneider?
12-16-2008 , 09:58 AM
laut meinem Steuerberater ist nicht der Zeitpunkt des cashouts für die Versteuerung maßgeblich sondern der Zeitpunkt des Momentes an dem man das Geld auscashen könnte. Bei kleinen Beträgen also der Zeitpunkt des Gewinnes. (Evtl etwas später falls der jeweilige Raum irgendwelche monthly cashout limits hat). Somit bringt einem dieser Trick nicht von einer Versteuerungspflicht weg. Es wird halt nur schwer nachzuweisen sein, wann der Gewinn wirklich entstanden ist.
12-16-2008 , 10:00 AM
Quote:
Originally Posted by Madd
Eine andere Frage an die Steuerexperten: Nehmen wir an, ein Spieler hat sich mit der Zeit eine schicke Roll aufgebaut, beispielsweise 250k. Nun meldet er sich Anfang 2009 in Deutschland ab, zieht für 7 Monate auf die Cayman-Inseln oder in ein anderes Steuerparadies, casht in diesem Zeitraum 200k auf sein Bankkonto aus und geht nach den 7 Monaten zurück nach Deutschland. Wäre dieser Spieler aus dem Schneider?
Meiner Meinung nach musst du nachweisen, woher du plötzlich so viel Geld hast. Sonst wäre das eine sehr einfache Lösung.
12-16-2008 , 10:00 AM
P.S.: bei mir noch nichts neues vom FA - werde hier posten sobald ich eine antwort habe.
12-16-2008 , 10:11 AM
Quote:
Originally Posted by GermanWunderkind
P.S.: bei mir noch nichts neues vom FA - werde hier posten sobald ich eine antwort habe.
danke!
12-16-2008 , 11:18 PM
Eine letzte offtopic-Bemerkung von mir:

Was bedeutet Geldwäsche für Spieler?

Jeder Pokerspieler, der sich sauber verhalten hat, muss aus meiner Sicht vor keinen Konsequenzen Angst haben. Er wird u.U. nur dann damit konfrontiert, wenn er sich ungeschickt verhält und die Meldepflichen von Bankern nicht beachtet. Wie andere Pokerspieler mit bestimmten Problemen umgehen, ist nicht meine Angelegenheit. Ich will mit diesen Problemen nicht verwickelt werden.

Im übrigen kann ich auch mit den Begriffen Verschwörung und Verschwörungstheorie sehr gut umgehen. Von einem Pokerspieler Blauäugigkeit zu erwarten, der sich über bestimmte Geschehnisse, Strukturen und Fakten wundert, ist aus meiner Sicht etwas zu viel verlangt.

Damit kehre ich zum Thema dieses Threads zurück.
12-18-2008 , 11:24 AM
Nur aus Interesse: weißt du, ob 7 monate in einem anderen land dafür ausreichen, dort besteuert zu werden ?
12-18-2008 , 12:13 PM
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Originally Posted by Madd
Eine andere Frage an die Steuerexperten: Nehmen wir an, ein Spieler hat sich mit der Zeit eine schicke Roll aufgebaut, beispielsweise 250k. Nun meldet er sich Anfang 2009 in Deutschland ab, zieht für 7 Monate auf die Cayman-Inseln oder in ein anderes Steuerparadies, casht in diesem Zeitraum 200k auf sein Bankkonto aus und geht nach den 7 Monaten zurück nach Deutschland. Wäre dieser Spieler aus dem Schneider?
Auf diesen Post war meine Frage bezogen. Sorry!
12-18-2008 , 02:03 PM
Quote:
Originally Posted by DwarF
Auf diesen Post war meine Frage bezogen. Sorry!
GermanWunderkind hat diese Frage bereits im Post #493 eindeutig richtig beantwortet. Es gilt normalerweise das Zuflussprinzip. Entscheidend ist dabei, wann du über deine Gewinne die wirtschaftliche Verfügungsmacht hast. Das ist immer bereits in der Zeitperiode gegeben, in der du Gewinne auscashen kannst. Falls es regelmäßige Einkünfte sind, gibt es u.U. auch ein Zurechnungsprinzip.

Die ganze Betrachtung ist in erster Linie ein Beweisproblem. Wenn dir das FA nachweisen kann, dass deine Gewinne bereits früher angefallen sind, dann musst du die Gewinne auch in der früheren Periode versteuern. Du kannst Gewinne grundsätzlich nicht willkürlich in eine andere Periode verschieben, nur deshalb, weil du dir mit dem Auscashen Zeit gelassen hast.

Damit wir uns hier nicht im Kreise drehen. Du musst reine Pokergewinne imho nicht versteuern.

      
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