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Steuern Steuern

05-29-2011 , 02:57 AM
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Originally Posted by McSeafield
die neuesten Betrachtungen von Mason Malmuth zum Thema Poker = Glückspiel, die zu 100% auf meiner Linie liegen, wertvolle Dienste leisten
Wenn du einen ganzen Thread zitierst, ist nicht klar, was du eigentlich meinst. Sag doch bitte genauer, auf welche Betrachtungen du dich beziehst.
05-29-2011 , 04:43 AM
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Originally Posted by McSeafield

Es gibt ja immer wieder Leute, die meine Argumente zum Thema Poker = Glückspiel nicht so richtig teilen wollen, weil sie meinen, es selbst besser zu wissen, etwas anderes beigebracht bekommen haben oder einfach nur deshalb, weil sie klare gesetzliche Definitionen - aus welchen Gründen auch immer - nicht akzeptieren wollen.

...
Bei der Diskussion mit dir, ob Poker ein Glücksspiel sei, geht es doch nur darum, weil du behauptest es sei nur Zufall wenn jemand beim Pokern ein Gewinner ist.

Wie der Gesetzgeber jeweils Glücksspiel definiert ist eine andere Sache. Nach der gesetzlichen Glücksspiel-Definition für Poker müssten auch Kartenspiele ein Glücksspiel sein, die vom Gesetzgeber nicht als solche eingestuft wurden.

Ursache deiner "Besserwisserheit" ist, weil du beim Pokern nicht zu den Gewinnern gehörst.
05-29-2011 , 05:28 AM
Ich bin dafür, dass der letzte Troll-Post von K47W11 in diesem Thread gelöscht wird. Auf den Post von Louis bin ich an anderer Stelle eingegangen.
05-29-2011 , 05:33 AM
ok, habe mir hier nun son bisschen was mal durchgelesen, aber wirklich schlau bin ich noch immer nicht (wahrscheinlich weils noch keine gängige Meinung gibt).

ich habe im letzten jahr bisschen was gewonnen, hauptsächlich weil ich in zwei großen turnieren (in kurzer zeit hintereinander) bissl geluckt hab.

betrachtet man meine cg-statistiken des letzten jahres habe ich ungefähr 1h/tag gespielt u ne winrate von 2bb/100. insgesamt resultiert diese aber aus dem anfang des jahres, wo ich in kurzer zeit verhältnismäßig viel gewonnen habe (thx to rush ) und danach das ganze jahr mehr oder weniger breakeven gespielt habe.

im jahr davor hatte ich minimale gewinne und in diesem jahr bin ich eig auch nur minimal im plus + rakeback...

meine gewinne im letzten jahr sind also hauptsächlich durch 2 turniere resultiert, wie sollte ich mich damit nun verhalten? ich hatte damals bzgl. steuern einwenig gelesen und es so verstanden, adss ich diese nicht versteuern muss in der aktuellen gesetzeslage.

btw. bin student u arbeite nebentätig als werkstudent (falls das was ausmacht)
05-29-2011 , 05:43 AM
Ich darf dir keine Ratschläge erteilen, weil das eine Vorbehaltsaufgabe von Steuerberatern bzw. Rechtsanwälten ist, die genau gesetzlich definiert ist. Ich kann dir nur empfehlen, mit den Argumenten hier im Thread einen Steuerberater zu besuchen und wenn dein Steuerberater mit dieser Materie bislang wenig Erfahrung hat, auf die Argumente in diesem Thread zu verweisen.
05-29-2011 , 05:57 AM
Bei dem geringen CG-Pensum und nur zwei Turniergewinnen, würde ich mir das Geld für einen Steuerberater sparen. Bei dir deutet alles auf einen typischen Amateurspieler hin.
05-29-2011 , 07:17 AM
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Originally Posted by McSeafield
Ich bin dafür, dass der letzte Troll-Post von K47W11 in diesem Thread gelöscht wird. ...
Wie man sieht, kannst du dich der Wahrheit nicht stellen!
05-29-2011 , 07:30 AM
Jeder der ein Gutachten zu diesem Problem benötigt kann sich z.B. an den Lehrstuhl für mathematische Statistik an der Uni Köln wenden:

Dr. phil., Dr. h. c., emer. o. Prof. Johann Pfanzagl
emer. o. Professor der Mathematischen Statistik an der Universität Köln

Weyertal 86-90
50931 Köln

Sein Nachfolger ist Prof. Dr. Wolfgang Wefelmeyer
http://www.mi.uni-koeln.de/~wefelm/
http://www.wisostat.uni-koeln.de/Ins.../Scheicher.htm

Last edited by McSeafield; 05-29-2011 at 07:45 AM.
05-31-2011 , 08:42 AM
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Originally Posted by McSeafield
Ich bin dafür, dass der letzte Troll-Post von K47W11 in diesem Thread gelöscht wird. Auf den Post von Louis bin ich an anderer Stelle eingegangen.
und deine gleich alle mit...
mit Abstand das beste, was ich bisher von ihm gelesen habe
05-31-2011 , 08:58 AM
Toll, Herr Professor Schwafelmeyer. Die "echten" winning player, werden bestimmt auf dich hören und für dich die Steuern gleich mitbezahlen.
05-31-2011 , 09:09 AM
Ich wüsste nicht, hier meine Meinung, abgesehen zur Qualität deiner 2p2 Existenz geäussert zu haben. Deswegen braucht auch niemand diesbezüglich auf mich zu "hören".

Last edited by Louis Cyphre; 05-31-2011 at 11:35 AM. Reason: Beleidigung entfernt. 10 infraction points. Gern geschehen.
06-05-2011 , 06:06 PM
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Originally Posted by McSeafield
Ich darf dir keine Ratschläge erteilen, weil das eine Vorbehaltsaufgabe von Steuerberatern bzw. Rechtsanwälten ist, die genau gesetzlich definiert ist. Ich kann dir nur empfehlen, mit den Argumenten hier im Thread einen Steuerberater zu besuchen und wenn dein Steuerberater mit dieser Materie bislang wenig Erfahrung hat, auf die Argumente in diesem Thread zu verweisen.
Moin da ich grade selber probleme mit der steuer habe wollte ich fragen ob du mir mal cliffs per pm schicken könntest oder mir sagen welche seite ich welche finde. Die Gesetze die mir mein Berater vorgelesen hat klangen nicht so gut
06-05-2011 , 09:47 PM
Ich würde an deiner Stelle zunächst auf Seite 115 zu lesen anfangen, da gibt es ein paar gute Zusammenfassungen. Ansonsten würde ich dir empfehlen, dass du deinen Berater bittest, sich z.B. mit RA Dr. Kazemi abzustimmen.

Falls es irgendwelche spezifischen Probleme gibt, die dich umtreiben oder auf die nicht eingegangen bin (weil ich sie nicht kenne), darfst du mir deine Probleme gerne auch per PM schildern. Ich bin bei solchen Dingen verschwiegen wie ein Grab.
06-12-2011 , 01:18 PM
Geschichte von Online Poker & Glückspielrechtsprechung in USA

Besonders interessant liest sich der steuerrechtliche Fall von William E. Baxter Jr. und die damalige Interessenlage, sowie die Ansichten der Finananzgerichte, die damals damit konfrontiert wurden. Der Fall wurde 1986 abschließend entschieden. Seit diesem Fall können Glückspielgewinne in USA in bestimmten Fällen als Geschäftseinkommen für US-Einkommensteuerzwecke betrachtet werden. In seinem Fall wurde auch geregelt, dass er Kosten und Glückspielverluste mit seinen Gewinnen verrechnen und sogar Teile seiner Gewinne steuerlich absetzbar in eine Pensionskasse einbezahlen durfe. Steuerlast auf seinen Nettogewinn 50%. Wenn er es nicht geschafft hätte, seinen Steuerprozess zu gewinnen, dann hätte er damals in USA aufgrund damaliger Gesetzeslage 70% Steuern bezahlt und hätte auch keine Kosten, Verluste und Aufwendungen für Pensionskassen verrechnen können.

Von 1978 bis 1981 erzielte er ca. 1,2 Mio. $ Gewinne als Berufs-Glücksspieler. Ein wesentlicher Teile seiner Gewinne stammte vom Poker. Es war einer der ersten professionellen Pokerspieler in USA, der später noch 7 WSOP braclets gewann. 2006 kam er dafür auch in die Hall of Fame.
06-12-2011 , 02:14 PM
Im Bakter Fall wurde nicht darüber entschieden, ob er ein beruflicher Glücksspieler oder Pokerspieler war (vgl. Diskussion bei wikipedia). Es wurde auch nicht darüber entschieden, ob Poker für alle Pokerspieler ein Skillgame sein könnte, wie das andere herleiten. In seinem Fall stand wohl nicht im Zweifel, dass er ein Skillgame betrieb und der Kapitaleinsatz alleine nicht für seine Erfolge verantwortlich sein konnte. Der wesentliche Grund für die Entscheidung lag wohl insbesondere auch in der Frage, ob Baxter als Berufzoker seine Verluste (auch die aus anderen Spielen) steuerlich mit seinen Gewinnen verrechnen durfte.
06-12-2011 , 02:56 PM
Interessant wäre herauszufinden, was die Amerikaner unter einem "goods and services" test und einem "facts and circumstances" test verstehen. Damit ist vermutlich das gemeint:

Dominant Factor Test

Poker as a Game of Skill: Recent Cases

Im deutschen Steuerrecht kommen die Richter nicht an diesen Betrachtungen vorbei, die ich auch hier im Thread bereits gepostet habe und hier und hier offtopic wiederholt habe. Wenn sie es tun, betreten sie im deutschen Steuerrecht Neuland und wir können uns dann auf eine lange Poker-Verlustverrechnungsrechtsprechung einstellen, solange, bis alles wieder vom BFH gekippt wird. Auch im Steuerrecht gibt es bei uns normalerweise kein hü und hott in der Rechtsprechung. Wer einen anderen Eindruck hat, liegt falsch.
06-12-2011 , 03:36 PM
aktueller Poker-Verlustverrrechnungsfall aus Kanada, betrifft einen kanadischen Rechtsanwalt, der auch Poker spielte.
06-12-2011 , 10:53 PM
Wer amerikanisches Recht verstehen will, sollte sich den Baxter Fall am besten 10x durchlesen, auch die Diskussion zu diesem Thema auf Wikipedia. Desweiteren diese Seite:

http://www.gambling-law-us.com/

Ich glaube jetzt habe ich es endlich verstanden, warum fast alle amerikanischen Pokerspieler behaupten, Poker sei ein Skillgame.

Die armen Kerle müssen noch mehr Steuern bezahlen, als mit einem Gewerbetrieb und können keine Verluste verrechnen, wenn sie behaupten, Poker ist ein Glücksspiel.

In USA scheint das ganz normal zu sein, dass die Casinos hohe Steuern bezahlen und die winning players dann nochmal mit Steuern abkassiert werden. Genau da würde ich als amerikanischer Glückspieler einhacken und den Staat wegen verfassungswidriger ungerechtfertigter Doppelbesteuerung bzw. diskriminierender Besteuerung verklagen.

So etwas hat es auch bereits in unserem Steuerrecht gegeben. Z.B. war die alte Umsatzsteuer vor Einführung der Mehrwertsteuer so ein verfassungswidrige Monstersteuer. Je mehr Handelsstufen ein Produkt bis zum Endkunden durchlief, umso höher war die Steuer, die unser Staat einsackte.
06-13-2011 , 01:47 AM
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Originally Posted by McSeafield
aktueller Poker-Verlustverrrechnungsfall aus Kanada, betrifft einen kanadischen Rechtsanwalt, der auch Poker spielte.
Das ist in Deutschland nicht anders. Die Frage ist nur ob bei späteren Gewinnen
die alten Verluste anrechnen kann.

In Deutschland gibt es auch den Passus Liebhaberei z.B Wohnmobilvermietung, und Einkünfte gestaffelt nach Einkunftsarten.
06-13-2011 , 11:31 AM
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Originally Posted by solucky
Das ist in Deutschland nicht anders. Die Frage ist nur ob bei späteren Gewinnen die alten Verluste anrechnen kann.
Es mag Fälle geben, wo es durch fehlerhafte Rechtsanwendung vereinzelt zu Verlustverrechnungen kommt, weil ein Finanzbeamter gerade auf der Leitung steht.

Quote:
Originally Posted by solucky
In Deutschland gibt es auch den Passus Liebhaberei z.B Wohnmobilvermietung, und Einkünfte gestaffelt nach Einkunftsarten.
Bei Glücksspieleinkünfte gibt es keine Liebhaberei. Der steuerrechtliche Begriff der Liebhaberei setzt voraus, dass eine der sieben geregelten Einkunftsarten vorliegt. Das ist bei Glücksspielen nicht der Fall. Deine Betrachtung ist also falsch. Glückspiele finden in der privaten Konsumsphäre statt und sind steuerrechtlich irrelevant, egal ob man dabei gewinnt oder verliert.

Wenn deine Betrachtung richtig wäre, würde das folgendes bedeuten:

- winning-player = Skill gamer = kein Liebhaber
- losing-player = Luck gambler = Liebhaber

und ... der Zufall bestimmt, wer ein Skill game betreibt!
06-13-2011 , 10:26 PM
Wer immer noch an meiner Meinung Poker = Glückspiel Behauptung rütteln will, kann es gerne hier diesem 2+2 Fight for Poker Rights Thread tun und sich dort weiter blamieren:

http://forumserver.twoplustwo.com/15...41/index5.html
06-14-2011 , 02:09 AM
Wie sind eigentlich die Verjährungsfristen für Steuerzahlungen? Wann kann man sich im nachhinein sicher sein, keinen Ärger mehr bekommen zu können, wenn man als Pokerspieler keine Steuer gezahlt hat (d.h. geforderte Nachzahlungen oder auch strafrechtliche Konsequenzen)?
06-14-2011 , 02:46 AM
Festsetzungsverjährung

btw: Ich glaube nicht daran, dass man Eddy eine Steuerhinterziehung vorwerfen kann. Möglicherweise klagt er aber u.a. auch genau deshalb, um diesen Vorwurf zu begegnen (= meine Spekulation!).

Wenn Steuerhinterziehung, dann gibt es noch eine Strafe und immer Hinterziehungszinsen!

Das schlimme daran, wenn man die Strafe nicht bezahlen kann, landet man u.U. sogar im Knast. Und in schweren Fällen sowieso!

Last edited by McSeafield; 06-14-2011 at 02:54 AM.
06-14-2011 , 04:21 AM
Quote:
Billy Baxter - The Man Who Made a Difference - He went heads up against the IRS - and won.

In poker terms, the government was bluffing when it said it wanted to go to the Supreme Court - and Baxter called the bluff..
Aus meiner Sicht hätte Billy Baxter wie beim big bet poker all-in raisen und den IRS bis vor den Supreme Court zerren sollen. Mein Gerechtigkeitsgefühl streikt. Was für ein Unsinn, wenn man versucht, Glückspielgewinne wie beinahe risikolose Dividenden oder Zinseinahmen mit 70% Steuern nochmals als "unearned income" zu versteuern. Der gleiche Unsinn ist es, sie mit 50% als Geschäftseinkommen zu versteuern. Ebenso Unsinn ist, Pokergewinne eines Poker Pros mit den Gewinnen von Jack Niclaus gleichzusetzen. Das Problem in den USA ist, dass es nicht nur um das Online-Pokerverbot geht, sondern die Staaten eigentlich auch eine total ungerechte Besteuerung von Glückspielgewinnen durchziehen. Mich wundert, dass Glückspieler in den USA überhaupt noch ins Casino gehen und nicht einfach für mehrere Monate streiken, um diesen Schmarrn auszutrocknen.

Quote:
Klaus Tipke – Früherer Professor für Steuerrecht und Begründer der Kölner Schule für Steuerrechtswissenschaften: "Die vornehmste Aufgabe eines Rechtsstaates ist es, für gerechte Regeln zu sorgen und sie durchzusetzen, seine Bürger vor Unrecht zu schützen."
Warum sollte ein Glückspieler, der in einem deutschen Casino Geld gewonnen hat, seinen hart erkämpften Gewinn der Einkommen- und Gewerbesteuer unterwerfen? Das wäre vergleichbar mit der Verpflichtung, dass man beim Verlassen des Casinos seinen ganzen Gewinn nochmals auf rot setzen muss, aber dabei keine Gewinnchance hat. Wenn rot kommt, darf man seinen Gewinn behalten. Wenn aber schwarz kommt, muss der gesamte Gewinn dem Haus zurückgegeben werden. Außerdem wäre nicht sichergestellt, dass alle Gewinner genauso behandelt werden. Vermutlich würden sich nur die Doofen rasieren lassen. Die Schlauen verdrücken einfach ihre Gewinne, ohne dass es jemand merkt. (Genau bei diesem Problem fängt Steuergerechtigkeit an!). Und schließlich bekommt auch niemand eine Steuererleichterung, wenn er sein ganzes Geld im Casino lässt.

Wenn so etwas von einer Glücksspiel Mafia durchgezogen wird, dann würde unser Staat vermutlich am lautesten brüllen. Wenn er es aber selber macht, dann merkt er es offensichtlich nicht, dass er sich eigentlich genauso oder noch schlimmer verhalten will.

Netter Artikel: This Guy Is A U.S. Senator?

Last edited by McSeafield; 06-14-2011 at 04:31 AM.
06-14-2011 , 05:13 AM
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Originally Posted by McSeafield;
Genau da würde ich als amerikanischer Glückspieler einhacken und den Staat wegen verfassungswidriger ungerechtfertigter Doppelbesteuerung bzw. diskriminierender Besteuerung verklagen.
Jetzt bist du auch noch Experte für US-amerikanisches Verfassungsrecht. Du kannst echt alles. Faszinierend.

      
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