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Originally Posted by solucky
Wie abschliessend ein deutsches Gericht die Sache handhabt weiss eh keiner und ist alles Spekulation.
Aus meiner Sicht nicht. Die Sache ist für mich relativ klar, wie entschieden werden muss.
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Originally Posted by solucky
Sicher spielt es Steuerrechtlich normal keine Rolle wie man gewinnt.
Doch, es spielt eine Rolle. Ein Trickbetrüger oder Falschspieler, der erwischt wird, muss Steuern bezahlen. Er zahlt allenfalls deshalb keine Steuern, wenn ihm ein Strafgericht bereits alle Gewinne und vermutlich noch mehr wieder abgenommen hat. Dann hat er keinen Gewinn mehr. Gleiches gilt z.B. auch für einen Heiratsschwindler. Auch er hat prizipiell gewerbliche Einkünfte und muss auf die erschwindelten Einkünfte Steuern bezahlen.
Da muss auch kein Richter neu entscheiden, weil das bereits langjährige Rechtsprechung ist und jeder Finanzbeamte oder StB müsste in so einem Fall nicht lange überlegen.
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Originally Posted by solucky
Aber im Einzelfall könnte ein Gericht auf die Idee kommen.
Bei A: Einmalgewinn = Glückssspiel = zwar illegal aber Steuerfrei
Bei B: Immer gewinnt = Geschicklichkeitsspiel = Sport ( Denksport) = Legal aber Steuerpflichtig
So einfach geht das nicht. Warum?
a) weil es auch im Steuerrecht einen Gleichbehandlungsgrundsatz gibt und
b) weil es keinen einzigen normalen Pokerspieler gibt, der immer oder fast immer gewinnt. Es mag vereinzelt Pokerspieler geben, die phasenweise etwas häufiger gewinnen als sie verlieren oder die mehr Geld gewonnen haben, als sie verloren haben. Genau das gibt es bei jedem Glückspiel und ist noch kein Beweis dafür, dass jemand ein Geschicklichkeitsspiel betreibt. Auch die weltbesten Pokerspieler können sich normalerweise nicht vor einem sehr großen zufallsbedingten Verlust schützen. Selbst ein Phil Ivey schafft das nicht, weil auch er ein Glückspiel betreibt.
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Originally Posted by solucky
Irgendwann in ferner Zukunft wird ein Gericht wohl mal eindeutig Poker definieren..... und bei einer lizensierten Seite nach " deutschem Recht " vielleicht sogar Fragen zu klären haben ob Trackersoftware und Autofolders Betrug sind .
Der Einsatz von Trackersoftware und anderen Softwaretools ist meiner Meinung nach tatsächlich gefährlich, weil solche Hilfsmittel aus dem fairen Pokerspiel, das ich als Glückspiel betrachte, ein pokerähnliches Spiel macht, dass ich nicht notwendigerweise ebenfalls als Glückspiel betrachten kann. Ich habe Bilder gesehen, wo mehrere Rechner im Netz wie in einer Serverfarm Poker gespielt haben. Vermutlich waren da mehrere Bots im Einsatz. Ein solches Spiel hat fast nichts mehr mit Poker gemeinsam. Als Richter würde ich einem solchen Fall, ohne mit der Wimper zu zucken und weiter zu überlegen, sofort für Besteuerung plädieren.
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Originally Posted by madlex
Prinzipiell hast du obv. recht, aber wenn der Staat will kann er, sofern er dies möchte, schon relativ einfach differentieren. Nämlich in dem er den Personenkreis den er als "Gelegenheitsspieler" einstuft nicht verfolgt, dies bei "Berufsspieler" aber tut.
Genau das, kann es in unserem Land unter normalen Umständen nicht geben, so lange wir in einem Rechtsstaat leben. In unserem Grundgesetz ist ein Gleichheitsgebot verankert und daran sind alle Behörden in Deutschland gebunden. Wenn dieser Gleichhaltsgrundsatz verletzt wird, dann bedeutet das Rechtsbeugung oder rechtswidriges Handeln. Rechtswidrige Verwaltungsakte sind ganz klar nichtig. In so einem Fall würde ich immer das Bundesverfassungsgericht anrufen und mich darauf verlassen, dass Deutschland noch ein Rechtsstaat ist.
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Originally Posted by Emaa
Suche Steuerberater der sich mit der ganzen Pokersache auskennt.
Bitte pm'd mir wenn ihr jemand kennt.
ich wollte keinen neuen thread deswegen aufmachen und poste deswegen hier.Danke
In diesem Thread wurden gelegentlich bereits StB und Rechtsanwälte genannt. Wenn es hart auf hart geht, brauchst du einen RA, der bereits tief in der Materie steckt. Eine gute Adresses ist z.B.
Dr. Kazemi & Lennartz
Rechtsanwälte
Rheinallee 27
53173 Bonn
Tel.: 0228 / 350089-0