Open Side Menu Go to the Top
Register

09-06-2012 , 09:06 PM
Habe Ilona Füchtenschnieder-Petry per eMail gerade eingeladen, hier im Forum mit uns das Thema weiterzudiskutieren und dabei diesen Thread verlinkt.
09-06-2012 , 09:21 PM
Ich bringe mal eine Geschichte hier rein, weil sie meine These, Internet-Poker könnte eine Ausstiegsdroge sein, mit der man sich die Glücksspielsucht spielerisch abgewöhnen kann, untermauert und gleichzeitig zeigt, welche Spielsuchtgefahren stattdessen im staatlichen Casino beim Poker warten:

Quote:
Etwa im Januar 2007 habe ich mich zum ersten Mal im Casino zum Spass an einen Pokertisch gesetzt, weil ich das Spiel einfach mal ausprobieren wollte. Als Maniac habe ich an einem Stud Table, den es damals im Casino Do-HSb noch gab, mit etwas Grundahnung vom Stud, den ganzen Table gecrushed, weil ich mit Abstand das meiste Geld in der Tasche hatte und die Spieler nicht für voll genommen habe. Am Ende haben fast alle Spieler am Tisch gegen mich ziemlich viel Geld verloren und ich bin nach Hause gegangen und habe gedacht, tolle Spiel, das muss ich mir noch etwas näher anschauen. Das waren über 1,6K €, die ich gleich am ersten Tag als Anfänger gewonnen habe. Und das war auch mein höchster Tagesgewinn beim Poker ever. Nächster Tag. Begrenzte BR, nur 800€ mitgenommen und gleich an den gleichen Stud-Table. Ich wollte ihn wieder crushen und dachte 800 reichen dafür aus, weil ich tags zu vor nur 1x ein 400 buy-in bezahlte. Fast die gleichen Spieler am Tisch, die vermutlich auch colludet haben. Ich hatte kein Kartenglück und als die Karten wieder halbwegs gut liefen, hatte ich kaum noch Schneid, viel Geld in Pot zu stellen. Die begrenze BR machte mir zu schaffen. Nach etwa 8 Studen habe ich 760€ verloren und war fast broke. Das war mein höchster Tagesverlust beim Poker ever. Mit den letzten 40€ spielte ich die letzten zwei Roulettespiele im Casino noch mit. Ich traf doppelt die 14 und danach noch einfach die 31 und hatte wieder 1020€ cash in der Hand. Pokerverlust also sofort in etwa 2-5 Min. egalisiert. Am dritten Tag spielte ich bereits am NLHE 5/10€ table und hatte 1,5K dabei. Ich kann mich nicht mehr an die Gesichter erinnern. Aber ich meine es war mindestens ein bekannter deutscher Poker Pro dabei, der am gleichen Tisch sass. Meine erste Hand dort, nach dem der Dealer neue Karten austeilte, war ein geflopptes Royalflush in shell. Damit habe ich mich saublöd angestellt und kaum was gewonnen. Nach etwa 2 Stunden bin ich break-even aufgestanden und habe nichts verloren. Das Spiel war irgendwie uninteressant. Die Spieler spielten super-tight, aber auch ziemlich aggressiv, wenn sie meinten eine gute Hand zu haben. Immer wenn ich viel Geld in Pot stellte und etwas hatte, wurde ich nicht gecallt. Und wenn ich nichts hatte, habe ich natürlich schnell gefoldet. Das fand ich irgendwie blöd. Ich hatte keine Plan, wie man damit gewinnen kann und keine Ahnung vom Spiel. Das merkte ich schnell. Dann habe ich mich erstmal sehr lange mit dem Floorman unterhalten, den ich schon lange auch von anderen Spielen kannte. Da kamen dann noch weitere Pokerspieler dazu und die haben mich dann erstmal über Poker aufgeklärt und rieten mir, beim Spiel meine Gegner nicht zu unterschätzen. Am Ende der Unterredung hatte ich ein Kärtchen in der Hand und darauf stand 2+2 Sklansky, Theory of Poker.

Und so bin ich nach Umwegen über ps.de und PN hier hergekommen. Kann inzwischen fast alle Pokerspiele sehr gut. Das war mein wichtigstes Ziel. Habe in der ganzen Zeit kaum um Geld Poker gespielt. War kaum noch im Casino. Und das finde ich sogar saugut.

Ich habe meine Spielsucht im Griff und niemand kann mir vorwerfen, dass ich spielsüchtig sei. Beim Internet-Poker habe ich in etwa 5 Jahren ein paar Hunderter gewonnen und mir von diesem Geld etwa 70 Pokerbücher gekauft und die lese ich heute noch und damit bin ich zufrieden. Wenn ich jetzt noch erreichen könnte, dass das Spiel im Internet gesetzlich legalisiert werden würde und damit klar wäre, dass ich mit meinem Hobby nichts Kriminelles betreibe, wäre ich noch mehr zufrieden.

Last edited by McSeafield; 09-06-2012 at 09:28 PM.
09-07-2012 , 03:46 AM
fehlt eigendlich nur der schlenker das sklansky ein augenöffner war um zu verstehen das poker ein glücksspiel ist.

ich bin übrigens dafür die öffentlichen mittel für bibliotheken zu kürzen. das mit dem lesen verwirrt den "duchschnittsbürger" nur. der ist er gar nicht in der lage sich so viele buchstaben zu behalten.
09-07-2012 , 03:53 AM
Quote:
Originally Posted by mme
fehlt eigendlich nur der schlenker das sklansky ein augenöffner war um zu verstehen das poker ein glücksspiel ist.

ich bin übrigens dafür die öffentlichen mittel für bibliotheken zu kürzen. das mit dem lesen verwirrt den "duchschnittsbürger" nur. der ist er gar nicht in der lage sich so viele buchstaben zu behalten.
Und du dir nicht, 10 Rechtschreibregeln zu merken. So what? Natürlich bist du dem Durchschnittsbürger aber eindeutig überlegen, denn du hast irgendwo geles... äh bewiesen, dass Poker eindeutig ein Glücksspiel ist.
09-07-2012 , 06:17 AM
ich hab leider nicht nur legasthenie sondern auch sehbehinderung. 10002 - diese zahl kann ich nicht lesen weil ich nicht sehe wie viele nullen drin sind. ein kreuz isses, glaub mir. ich hab ein jahr gebraucht bis ich flop, turn und river einigermassen sicher im überblick lesen konnte. sag einer das da nicht können drin steckt ;-)
09-07-2012 , 06:19 AM
Quote:
Originally Posted by mme
ich hab leider nicht nur legasthenie sondern auch sehbehinderung. 10002 - diese zahl kann ich nicht lesen weil ich nicht sehe wie viele nullen drin sind. ein kreuz isses, glaub mir. ich hab ein jahr gebraucht bis ich flop, turn und river einigermassen sicher im überblick lesen konnte. sag einer das da nicht können drin steckt ;-)
Du hast keine Legasthenie. Du schreibst astrein, bist einfach nur zu faul, Kommas zu setzen.
Aber selbst wenn, bist du immer noch nicht klüger als dein "Durchschnittsbürger".
09-07-2012 , 06:48 AM
Quote:
Originally Posted by Jever
Du schreibst astrein, bist einfach nur zu faul, Kommas zu setzen.
das komma nach "faul" sieht komisch aus.

wird zeit für ein paar neue meldungen ehe vor langeweile noch mehr lebensgeschichten kommen ;-)
09-07-2012 , 06:51 AM
Quote:
Originally Posted by mme
das komma nach "faul" sieht komisch aus.

wird zeit für ein paar neue meldungen ehe vor langeweile noch mehr lebensgeschichten kommen ;-)
Ne, will keine neuen Meldungen mehr hören. Bist nen dufter Typ, aber faul, kain Lägastäniker. Get over it!
Das Komma nach "faul" ist dufte gesetzt - nach alter Rechtschreibung. Keine Ahnung, wie das in der neuen ist. Erweiterter Infinitiv und so. Heißt auch eigentlich Kommata.

Edit: Siehste: entweder biste echt zu faul oder deine Freundin coacht dich gerade. Ich glaube: ersteres.

Last edited by Jever; 09-07-2012 at 07:01 AM.
09-07-2012 , 08:08 AM
Quote:
3. Wie ist die Verfassungsmäßigkeit der vorliegenden Regelungen zu bewerten?
Es bleibt abzuwarten wie das BVerG die begrenzte Marktöffnung für Sportwetten beurteilen wird. Im Vergleich zum Lotto, das im Monopol verbleibt, gelten Sportwetten nach einhelliger Meinung als suchtpotenter. Gleiches gilt für die Verbindung zur Kriminalität. Berichte über Wettmanipulationen in verschiedensten Sportarten gehören heute zum Alltag der Sportberichterstattung. Neben der international tätigen Wettmafia sind in diesem Bereich auch Einzelne bzw. kleinere lokale Gruppen tätig. Der aus Hamburg stammende Wirtschaftswissenschaftler Prof. Michael Adams brachte diese Problematik auf die Kurzformel: „Sportwetten verderben den Sport“
Die Kurzformel lautet breiter: "Geld verdirbt den Sport und den Charakter", siehe Doping.

Und es bleibt abzuwarten, wie das BVerfG die vorgesehene Internetöffnung für die legalisierten Glücksspiele und für die Bewerbung dieser Spiele beurteilen wird. (siehe Rechtsprechung BGH).

Quote:
5. Erfüllt das zu unterzeichnende Gesetz die Anforderungen des europäischen Gerichtshofes hinsichtlich der konsequenten Bekämpfung der Spielsucht und der Sicherstellung der Berufsfreiheit?
Hier kommt es sicherlich auch darauf an wie der GlüStV in der Praxis umgesetzt wird. Gibt es eine gut ausgestattete Glücksspielaufsicht, wird illegales Glücksspiel konsequent verfolgt, werden Verstöße gegen Spielerschutzmaßnahmen geahndet etc.
Ein strukturelles Umsetzungsdefizit kann, darf und wird es nicht mehr geben.
09-08-2012 , 04:18 AM
Quote:
Originally Posted by McSeafield
Ich bringe mal eine Geschichte hier rein, weil sie meine These, Internet-Poker könnte eine Ausstiegsdroge sein, mit der man sich die Glücksspielsucht spielerisch abgewöhnen kann, ...
Ein "Geldspielautomatensüchtiger", der auf Internet-Poker umsteigt, wird an mindestens 10 Tischen gleichzeitig spielen und seine Einsätze nicht viel anders wie bei einem Spielautomaten tätigen.
09-08-2012 , 06:23 AM
Quote:
Originally Posted by K47W11
Ein "Geldspielautomatensüchtiger", der auf Internet-Poker umsteigt, wird an mindestens 10 Tischen gleichzeitig spielen und seine Einsätze nicht viel anders wie bei einem Spielautomaten tätigen.
Ein Geldspielautomat mit einer Auszahlungsquote von 60% ist vergleichbar mit einem Rouletteapparat, bei dem es 15 Zeros und Zahlen von 1 bis 22 (ohne en prison Regelung auf einfachen Chancen) gibt. Wenn ein Süchtiger da konstant auf eine einfache Chance setzt, verliert er konstant -15/37 vom Einsatz, das sind ca. 40%. Das ist das reinste Abzockspiel, schön verkleidet mit Jack Pot Versprechen. Unser Staat schaut dabei zu und erlaubt, dass Spieler ohne Gewinnchance, aber mit Erhebung von Vergnügungssteuer einfach an fast jeder Ecke abgezockt werden können, weil insb. Heranwachsende zu wenig Geld haben, um ins Casino zu gehen oder weil der Weg zu weit ist.

Beim Poker hätte ein Spielsüchtiger selbst mit Random-Hands eine bessere Chance. Sobald jemand verliert und seinen Verlust ausgleichen will, fängt er zum Denken an und wartet zumindestens auf gute Karten. Wenn er dann viel Geld setzt und nicht gecallt wird fängt er noch mehr zum Denken an. Ein Spielsüchtiger bekommt also beim Poker sofort die Gelegenheit zum strategischen Denken, die er am Geldspielautomat in der Regel nicht hat. Dort wirft er einfach ohne Verstand nur Geld ein und drückt auf Autostart. Beim Poker müsste er an 10 einzelnen Tischen ständig handeln und denken, und käme dabei u.U. nicht nach, seine Einsätze zu platzieren.

Internet-Poker kann man wunderschön im Detail regulieren, soweit man es auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse der Suchtforschung oder auch zwecks Betrugsvorbeugung für notwendig erachtet. Jeder erwachsene Spieler bekommt z.B. nur eine fälschungssichere ID-Card zugeteilt, mit der er nur an einem Tisch gleichzeitig im Internet spielen kann. Auf diese Weise lässt sich auch multi-accounting sehr gut kontrollieren und der Jugendschutz sicherstellen. Man kann außerdem auch die Einsatzhöhen sehr schön begrenzen. Allerdings muss das vernünftig passieren, sonst klicken die Spieler auf Schwarzmarkt, wenn das Spiel keine Gewinnchancen bietet oder weil der Rake zu hoch ist.

Im Schwarzmarkt wird dagegen die Spielsucht gezielt ausgebeutet, z.B. durch sog. Rake-Races. Der Staat hat dabei keine Möglichkeit regulativ einzugreifen.

Last edited by McSeafield; 09-08-2012 at 06:49 AM.
09-08-2012 , 09:35 AM
Quote:
Originally Posted by McSeafield
... Dort wirft er einfach ohne Verstand nur Geld ein und drückt auf Autostart. Beim Poker müsste er an 10 einzelnen Tischen ständig handeln und denken, und käme dabei u.U. nicht nach, seine Einsätze zu platzieren. ...
Das musst du mir genauer erklären, warum man beim Pokern nicht auch ohne Verstand sein Geld setzen kann.
09-08-2012 , 10:59 AM
Du kannst auch beim Lotto auf einen Schlag 100 Lottoscheine abgeben. Es soll Leute geben, die machen so etwas (sogar ohne Spielsucht), z.B. weil sie bei der Mittelsammlung für soziale Zwecke beitragen wollen und dabei etwas gewinnen können, wenn Lady Luck es gutmeint. Du kannst beim Poker auch in the dark (ohne die Karten anzusehen) viel Geld setzen und dabei sogar gewinnen, wenn die Gegner zu oft zu feige sind zu callen. Du kannst auch bei jeder anderen Arbeit sinnloses tun, z.B. dich sinnlos besaufen und einen 1000€ Schein einfach in kleine Stücke zerreißen oder ein ganzes Haus anbrennen.

Beim Poker kann man bewußt verlieren, z.B. wenn man beim Stud deutlich sieht, dass man die schlechteste Hand hat und trotzdem noch Geld setzt. Das wäre dann ein Spiel ohne Verstand (oder weil man dem Gegner bewußt Geld schenken will). Wenn man das mit Lotto vergleicht, ergeben sich merkwürdige Schlüsse. Fast alle Lottospieler wissen, dass sie bei diesem Spiel verlieren (der EV beträgt ca. -50%), und sie spielen trotzdem.

Last edited by McSeafield; 09-08-2012 at 11:20 AM.
09-09-2012 , 07:06 AM
das ist ja der ansatz: glücksspiel ist für dumme also entmutigen wir sie indem wir sie konstant verlieren lassen. den müll wegbringen können dann die sozialstationen. sobald da aber verstand reinkommt ist deren vorstellung von glücksspiel nicht mehr das papier wert auf dem es geschrieben steht. holsderdeibel, und jetzt kommen diese pokerspieler daher und wollen was. schmeissen mit so schwierigen wörtern um sich wie "wahrscheinlichkeit", "spieltheorie", "nash equilibrium" und was da noch so ist an unheiligem zeug.

wenn ich mich recht erinnere gibt es eine herzhafte konkurenz zwischen finanzgerichten und der anderen branche. ich für meinen teil bin gespannt ob die sich auch so leicht für blöde verkaufen lassen.
09-09-2012 , 01:12 PM
bis das so weit ist lassen sich die pokerspieler weiter nach belieben mit der steuerfrage wie ochsen an der nase rumführen.
09-11-2012 , 05:39 AM
so, irgendwo muss man ja anfangen. ich habe vor einen fragenkatalog zu entwickeln den man den parteien zu entsprechenden anlässen (wahlen) schicken kann. eine skizze um wie das aussehen könnte:


Quote:
sehr geehrte damen und herren von der <partei-hier>,

für die deutschen mitglieder eines bekannten pokerforums [http://forumserver.twoplustwo.com] möchten wir ein stimmungsbild der parteien erstellen. mit hinblick darauf eine wahlempfehlung für die kommenden wahlen aussprechen zu können interessiert uns was ihre partei tut um die interessen der pokerspieler in deutschland zu vertreten. es wäre freundlich wenn sie uns dazu folgende fragen beantworten könnten:

- wie steht ihre partei zu der aussage das poker ein glücksspiel ist?
- wie steht ihre artei zu der frage der besteuerung von (profesionellen) pokerspielern?
- was tut ihre partei um es spielern zu ermöglichen online zu spielen?
- was tut ihre partei um spieler vor betrügerischen online-anbietern zu schützen?
- ...

mit freundlichen grüssen, XYZ
alles noch holpring und unsystematisch. jeder mit zwei starken tipparmen ist willkommen daran mitzuarbeiten (ja, auch du McS).

PM mme
11-02-2012 , 11:13 PM
http://www.gamesundbusiness.de/news/...-politik-4648/

Quote:
02.11.2012 11:31

Holland wird Online-Gambling regulieren

Kehrtwende bei Glücksspiel-Politik

Die Niederlande wollen ab 2013 Online-Gambling zulassen. Darauf einigte sich die Regierungskoalition Ende Oktober. Das bedeutet eine komplette Umkehr der bisherigen Politik in den Niederlanden.

Noch im Februar verlangte das oberste Gericht der Niederlande die Sperrung von Online-Angeboten für die Bürger Hollands. Jetzt soll der Glücksspielmarkt für Poker, Casino und Sportwetten im Internet liberalisiert werden. Auch die staatlichen Spielbanken sollen verkauft werden.

Nach den Plänen der Regierung sollen die zukünftigen Lizenznehmer allerdings 29 Prozent des Bruttoertrags als Steuer abführen. Besonders für den Bereich Online-Poker ist das eine große Hürde. Die Unternehmen, die sich nicht an die verfügte Sperrung hielten, sind von der Lizenzvergabe ausgeschlossen.

Die Partei des Ministerpräsidenten Mark Rutte befürwortete schon länger eine Öffnung des Marktes, aber erst mit der Bildung einer neuen Regierungskoalition im Oktober 2012 wurde die Umsetzung möglich.
Was in Holland geht, sollte auch bei uns gehn und könnte eine Menge Geld in die Kassen der Länder schwemmen, wenn wir fähige Politiker hätten, die über den Tellerand schaun könnten.

Aber langsam wächst die Einsicht, zumindest bei den Grünen:

Kiel – Grüne: Beim Glücksspiel gibt es keine einfachen Antworten

Quote:
Es muss und wird beim Onlineglücksspiel und der Vergabe der Konzessionen in den nächsten Jahren zu Nachbesserungen kommen müssen.
11-02-2012 , 11:31 PM
Quote:
Schleswig-Holstein: Letzte Anhörung zur Aufhebung des Kieler Glücksspielgesetzes - Schallende Ohrfeige für Rot-Grün-Blau?

02.11.2012
Am Mittwoch, 31. Oktober, gab es im schleswig-holsteinischen Innen- und Rechtsausschuss die letzte Anhörung zur Aufhebung des Kieler Glücksspielgesetzes. Der Vorsitzende der FDP-Landtagsfraktion, Wolfgang Kubicki nannte die Anhörung eine "schallende Ohrfeige für SPD, Grüne und SSW." Bei der Anhörung wurden Experten gehört, die "mehr als deutlich ihre Bedenken über das geplante Vorgehen zum Ausdruck gebracht" haben und davor gewarnt haben, "einem Staatsvertrag beizutreten, der nicht von der EU notifiziert ist."

Einer der Experten war sogar von der Koalition geladen. Doch auch Professor Tilmann Becker von der Universität Hohenheim bestätigte die Bedenken. Insbesondere bei der Begrenzung der Lizenzen für Sportwetten auf 20 hätten alle rechtlich fachkundigen Anzuhörenden die Auffassung geteilt, dass dies wettbewerbsrechtlich nicht vermittelbar sei und man mit Klagen derjenigen rechnen müsse, die keine Lizenz erhielten.

Kubicki: "Die Landesregierung öffnet mit einem Beitritt zum Glücksspielstaatsvertrag möglichen Schadensersatz ansprüchen Tür und Tor. Denn jedes Unternehmen, das nicht unter den ersten 20 ist, wird dagegen rechtlich vorgehen. Zusätzlich schafft die Landesregierung einen vollständig unregulierten Markt ohne jeden Spielerschutz."

Auch der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Rasmus Andresen und der innenpolitische Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Burkhard Peters kommentierten die Anhörung. Für sie gibt es keine einfache Antworten, da es von den Anzuhörenden sehr unterschiedliche Meinungen gegeben habe. Der anerkannte ehemalige Generalanwalt am EuGH Prof. Alber habe beispielsweise keine gravierenden europarechtlichen Bedenken gegen den Staatsvertrag der 15 Länder gesehen. Die Grüne wollen innerhalb der Bundesrepublik einen einheitlichen Rechtsrahmen, "so wie es der Sachverständige Dr. Becker von der Universität Hohenheim in der Anhörung deutlich gemacht hat."
.
11-03-2012 , 12:02 AM
Naja, McS hat schon ein bisschen recht: er hat das schon oft genug wiederholt.
11-03-2012 , 12:38 PM
Neues Vertragsverletzungsverfahren gegen Glücksspielstaatsvertrag wohl unvermeidlich

Politiker, wie Kurt Beck (der schon das Nürburg-Ring Disaster zu verantworten hat), sind aufgrund ihrer Unfähigkeit, Uneinsichtigkeit und Machtbesessenheit dabei, noch ganz andere Beträge aus der Staatskasse wieder in den Sand zu setzen. Staatshaftungsfälle könne sehr teuer werden und am Ende zahlt das natürlich wieder der Steuerzahler. Der Verlust wird vermutlich in doppelter Hinsicht anfallen. Denn nicht nur die Strafzahlungen kommen auf den Steuerzahler zu, der Steuerzahler muss auch auf Steuereinnahmen verzichten, die in der Zwischenzeit möglich gewesen wären.

Aus meiner Sicht gibt es nur folgende Lösung:

Der Bund richtet eine zentrale Glückspielüberwachungsbehörde (Gambling-Commission) in Deutschland ein, die nach einheitlichen Kriterien für die Vergabe von Glücksspiellizenzen und die Überwachung aller Glücksspiele zuständig ist.

Alle staatlichen Spielbanken werden in Deutschland verkauft (privatisiert), damit die Interessenverstrickung der Länder beendet wird.

Online-Poker wird erlaubt und von der deutschen Gambling-Commission überwacht. Die Lizenzen werden von unserem Staat verkauft. Jedes private Unternehmen, das bestimmte Kriterien erfüllt und bestimmte Regelungen einhält, kann eine Glücksspiel-Lizenz für den deutschen Markt erwerben.

Für jeden Rake-Dollar, den deutsche Pokerspieler bezahlen, muss der Lizenznehmer eine Lizenzgebühr von z.B. 25% (oder eine Spielbanken-Abgabe) an den Staat bzw. die Länder abführen.

Gleichzeitig wird klargestellt, dass alle Glückspielgewinne aus deutschen Live-Casinos und bei Online-Spielen in Deutschland für die Spieler steuerfrei bleiben (mit der Lizenzgebühr als Quellensteuer bzw. Spielbanken-Abgabe abgedeckt sind). Der Staat könnte damit hervorragend leben, könnte das Online-Gambling regulieren und überwachen, umfangreiche Spielerschutz-Regeln einführen, die schlimmsten Auswüchse abstellen, und die Spieler könnten damit ebenfalls hervorragend leben (sich z.B. über viele neue Fische freuen, die keine Angst mehr haben müssen, weil sie etwas Verbotenes tun).

Die deutsche Gambling-Commission könnte so auch die Geldwäsche beim Online-Poker (soweit es welche gibt) ganz gut in Griff bekommen.

Und wenn Pokerseiten wie Pokerstars und Full Tilt Poker eine deutsche Lizenz hätten, welcher Spieler käme dann noch auf die Idee, irgendwo im Sumpf zu spielen? Das Problem würde sich schnell in Luft auflösen und der Schwarzmarkt wäre, wenn es ihn noch geben würde, verschwindend klein und würde kaum noch eine Rolle spielen.

Last edited by McSeafield; 11-03-2012 at 12:57 PM.
11-03-2012 , 01:04 PM
Dann streiten wir uns vielleicht noch darüber, wie weit die Regulierungsvorschriften gehen dürfen, z.B. in Bezug auf

- Affiliates
- Werbung für Online-Poker
- Software-Tools, die beim Online-Poker verwendet werden dürfen bzw. verboten werden.

Ich denke darüber sollte dann die deutsche Gambling-Commission entscheiden, die im wesentlichen durch echte Glücksspielexperten repräsentiert wird und sich intensiv mit den jeweiligen Problemen als eintscheidende Instanz auseinandersetzen kann und muss.
11-25-2012 , 04:09 AM
Bundesgerichtshof zweifelt am Online-Glücksspielverbot

Die Chancen stehen - wie auch in diesem Thread bereits erwähnt - imo gut, dass der BGH am 24.1.2013 das Internet-Verbot aufheben wird.
11-26-2012 , 02:18 PM
Während ich also vesuchte mit Ilona Früchtenschnieder Kontakt aufzunehmen und ihr eine Mail schrieb, war sich schon längst gefeuert. Und ihr Chef bei der Diakonie, der sie feuerte, ein gewisser Herr Lümkemann, eigentlich der Diakonie und Kirche verantwortlich, sitzt bereits seit über zwei Jahren bei Gauselmann im Aufsichtsrat in einer Stiftung für vom Glücksspiel betroffener Kinder.

Damit war es für Gauselman ein leichtes, die Ilona loszuwerden.

Dazu ein passendes Zitat: "…alle wollen mit Spielsüchtigen Kasse machen: der Staat, die Veranstalter, die Spielvermittler, Landesfachstellen, die Diakonie! Aber jeder Organismus kann nur eine bestimmte Menge von "Parasiten" verkraften."

Nun ja, die Ilona sass auch im Fachbeirat Glückspielsucht, das oberste Glücksspielsucht-Fachgremium in Deutschland. Dort hatte sie allerdings im Prinzip nicht viel zu sagen.

Alle Empfehlungen des Fachbeirates Spielsucht wurden von den Monopolisten einfach ignoriert und für sinnvolle Gutachten, z.B. zur Feststellung des Gefährdungspotential beim Online-Poker, hatte unser Staat kein Geld. Es gibt in Deutschland keinen Platz für eine epidemiologische wirksame Glücksspielsuchtbekämpfung. Zwar gabs eine erfolgreiche Klage des Fachbeirats Glücksspielsucht vor dem Verwaltungsgericht Wiesbaden, weil das Land Hessen selbst gegen das Internetverbot verstieß, doch jetzt wird scheinbar auch der Fachbeirat Glücksspielsucht ausgetrocknet. Es ist nur noch ein leerer Mantel übrig. Alles Schnee von gestern ... was kümmert uns unser dummes Geschwätz von damals.
01-24-2013 , 06:45 AM
24.1.2013 Entscheidung wurde soeben bekannt gegeben:

BGH entscheidet nicht selbst, sondern legt EuGH Fragen zur Neuregelung des Glücksspielrechts vor

      
m