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03-16-2014 , 04:28 AM
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Originally Posted by Krischan
Danke!

Stimmt mich auch etwas traurig, habe jetzt 6 Jahre gespielt und in der Zeit bestimmt im Schnitt 6 Stunden pro Tag mit Poker beschäftigt.

Die ersten vier Jahre hatte ich immer mit zweistelliger Winrate gespielt, letztes Jahr noch 4bb/100, dieses Jahr 0bb/100. Und Limits runter war keine wirkliche Option, da ich immer auf den niedrigsten gespielten Limits die schlechteste Winrate hatte (-> Spew) und auf den höchsten die beste. Auf den höchsten sehe ich aber trotz Tableselection mittlerweile kein Land mehr. Theorie pauken konnte ich in den ersten Jahre nicht genug, jetzt kann ich mich aber kaum noch dazu motivieren. Nach einem Minus-30k-Tag habe ich dann beschlossen, es sein zu lassen. Das Ganze hat sowieso suchtartige Züge angenommen, vermutlich also besser so.

Naja, parallel habe ich studiert, ein vernünftiger Job ist vorhaben. Ich muss nur noch sehen, wie ich die Leere fülle

P.S. Etwa zeitgleich mit dem Minus-30k-Tag hatte ich im Casino gegen einen Clown (aus einem Zirkus, und so hat der auch gespielt) diverse Stacks verloren. War auch kein tolles Erlebnis, dafür eine passable Anekdote.

Falls generell Interesse an Wirtschaft besteht, kann ich die Börse empfehlen.

Bei mir liefs ungefähr so:

Ausbildung / Böre Wirtschaft Interesse
Arbeit / Böre Wirtschaft Interesse / gelegentlich Glücksspiel
Arbeit / Börse Wirtschaft Interesse / gelegentlich Glücksspiel

Dann Glücksspiel tendenziell nach Backgammon und später Poker verlagert und an der Börse spekuliert. Zwischendurch Arbeit auf Teilzeit gefahren, und jetzt eigentlich nur noch bischen arbeiten und der Rest Börse...Poker und Backgammon...lohnt vom Aufwand für mich auch nicht mehr.
03-16-2014 , 05:31 AM
Meine Daytrader-Phase hatte ich vor dem Pokern Bin allerdings zu dem Schluss gekommen, dass das mehr Glücksspiel ist als Poker. Jetzt investierte ich nur noch passiv. Was genau machst du denn an der Börse?

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03-17-2014 , 03:10 PM
Interessant wäre schon wohin du dich entwickelt hast und warum.
Börse schein ja bei weitem profitabler zu sein als Pokern Nl2k.
03-18-2014 , 07:59 AM
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Originally Posted by hans122
Börse schein ja bei weitem profitabler zu sein als Pokern Nl2k.
da die allermeisten menschen dieses planeten auf nl2k eine krass negative winrate hätten trifft deine aussage wohl zu.
in dem sinne dass sie mit daytrading einen weniger negativen roi hätten als mit dem gleichen geld nl2k zu grinden.
bester move wäre wohl aber für 99.99999% der menschheit in diesem spot passiv zu investieren und die füße hochzulegen.

keine ahnung wie du zu der überzeugung kommst dass "börse" für alle außer einer verschwindend geringen anzahl menschen überhaupt +ev wäre.
03-18-2014 , 03:19 PM
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Originally Posted by solucky
Falls generell Interesse an Wirtschaft besteht, kann ich die Börse empfehlen....
Wie ist denn da Dein Ansatz? Wuerde mich gerne mal mit Dir austauschen, da ich auch schon seit geraumer Zeit mit diversen trading systemen experimentiere, aber nie die konstanten profits wie beim Pokern einfahren konnte...
Waere schon mal an der Zeit, dass die roll von selbst arbeitet
03-18-2014 , 04:34 PM
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Originally Posted by Dr.Eldoradon
Wie ist denn da Dein Ansatz? Wuerde mich gerne mal mit Dir austauschen, da ich auch schon seit geraumer Zeit mit diversen trading systemen experimentiere, aber nie die konstanten profits wie beim Pokern einfahren konnte...
Waere schon mal an der Zeit, dass die roll von selbst arbeitet
ich glaube im daytrading ist es nicht möglich "das die roll von selbst arbeitet"
03-18-2014 , 05:32 PM
Quote:
Originally Posted by Dr.Eldoradon
Wie ist denn da Dein Ansatz? Wuerde mich gerne mal mit Dir austauschen, da ich auch schon seit geraumer Zeit mit diversen trading systemen experimentiere, aber nie die konstanten profits wie beim Pokern einfahren konnte...
Waere schon mal an der Zeit, dass die roll von selbst arbeitet
fuer Privatleute gibt es an der Boerse nichts zu holen

Die kurze Version ist: The game is rigged.

Bei Interesse kann ich es gerne auch ausfuehrlicher beschreiben.

Hab vor 10 Jahren mal 3 Monate Sommerpraktikum im Sales & Trading bei Goldmann mitgemacht und war auch 1 Jahr als research analyst bei einem sehr grossen Assetmanager.

Nur ein kurzes Gedankenexperiment: An der Boerse gibt es beispielsweise keine Strategie um vorsaetzlich Geld zu verbrennen. Beim Poker kannst du 100BB UTG openshoven mit 72o und jeder weiss dass das Mist ist. Was vergleichbares gibt es an der Boerse nicht. Selbst totale Anfaenger werden daher an der Boerse kaum Fehler machen, die andere Privatanleger profitabel exploiten koennen. Die Fehler die sie begehen koennen letzendlich nur von der Finanzindustrie ausgenutzt werden.


Ich koennte Seiten zu dem Thema schreiben...

Hier noch zwei Merksaetze:

1. Hin under her macht Taschen leer.

2. Ob long, ob short - das Geld ist fort
03-18-2014 , 06:15 PM
Zu einem ähnlichen Ergebnis bin ich damals auch bekommen. Trotzdem würden mich deine Erfahrungen bei Goldman sehr interessierten.

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03-18-2014 , 06:18 PM
Quote:
Originally Posted by makelovenotwar
Bei Interesse kann ich es gerne auch ausfuehrlicher beschreiben.
Ja, bitte!
03-18-2014 , 08:18 PM
Warum denkst du, dass nur die Finanzindustrie die privaten Leute ausnutzen kann?

Man weiß, dass einige private Personen damit sehr reich geworden sind.
Dass auch noch mit Devisen ...(Glücksspiel pur.)

Deine Erfahrungen dazu wären natürlich super, obwohl die 10 Jahre her sind und bekanntlich ändert sich in der Finanzbranche jedes Jahr vieles. (besonders Regelungen, Gesetze, neue Märkte, Methoden, Tricks etc.)

Obgleich es eine Zumutung ist anzunehmen gegen größere Institutionen zu bestehen die einfach einen tausendfachen Informationsvorteil haben. (Human ressources und die wollen ja auch bezahlt werden.)
03-19-2014 , 07:26 AM
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Originally Posted by hans122
Obgleich es eine Zumutung ist anzunehmen gegen größere Institutionen zu bestehen die einfach einen tausendfachen Informationsvorteil haben.
sehe ich genauso, weshalb es mich so verwundert hat als du meintest dass börse profitabel wäre.
03-19-2014 , 07:45 AM
Quote:
Originally Posted by hans122
Warum denkst du, dass nur die Finanzindustrie die privaten Leute ausnutzen kann?

Man weiß, dass einige private Personen damit sehr reich geworden sind.
Dass auch noch mit Devisen ...(Glücksspiel pur.)
Es gibt nach wie vor keinen wissenschaftlichen Beweis, dass es sich bei diesen Personen nicht nur um die mit dem meisten Glück handelt.

Quote:
Originally Posted by makelovenotwar
Hier noch zwei Merksaetze:

1. Hin under her macht Taschen leer.

2. Ob long, ob short - das Geld ist fort
Am Ende gewinnt immer die Bank.

Ich hatte mal ein Paper geschrieben zur Preisstellung von strukturierten Produkten die von Banken konstruiert und angeboten werden. Schlussfolgerung: Banken schaffen es im Regelfall ihre Produkte perfekt zu hedgen und kassieren vollkommen risikolos teilweise unverschämt hohe Ausgabeaufschläge und sonstige Gebühren.
03-19-2014 , 08:02 AM
Quote:
Originally Posted by madlex
Am Ende gewinnt immer die Bank.

Ich hatte mal ein Paper geschrieben zur Preisstellung von strukturierten Produkten die von Banken konstruiert und angeboten werden. Schlussfolgerung: Banken schaffen es im Regelfall ihre Produkte perfekt zu hedgen und kassieren vollkommen risikolos teilweise unverschämt hohe Ausgabeaufschläge und sonstige Gebühren.
Naja, dass Banken die Produkte nicht auf den Markt werfen, um zu gamblen, ist ja eigentlich klar und ihr Job. Bei so Allerweltsderivaten wie Basketzertifikate oder so sind die Margen afaik auch verschwindend gering. Die Margen dürften nur bei OTC-Derivaten recht satt sein, siehe etwa die CDOs vor dem großen Finanzkollaps (z. B. die Goldman-CDO, das Fabulous Fab an die dummen Deutschen (IKB) vercheckt hat).
03-19-2014 , 08:22 AM
Geht in erster Linie um Bonus- und Discountzertifikate die von Banken gerne angeboten wurden (mein Paper ist pre-Finanzmarktkrise) und bei dem die Anleger weder die Struktur verstehen noch den Unterschied zwischen einer Aktie und Schuldverschreibung.

Ausgabeaufschläge waren teilweise bis zu 6%, wenn ich mich korrekt erinnere.
03-19-2014 , 03:17 PM
Quote:
Originally Posted by hans122

Man weiß, dass einige private Personen damit sehr reich geworden sind.
Dass auch noch mit Devisen ...(Glücksspiel pur.)
Das Argument hoer ich oefters - Warren Buffet, George Soros etc. sind doch an der Boerse reich geworden. Nur keiner weiss so genau warum sie es geschafft haben. Es ist moeglich dass die Maerkte in den 60-70er Jahren ineffizienter waren. Ich war nicht dabei und kann es nicht sagen.

Wahrscheinlicher ist aber die Variante dass sie einfach nur Glueck hatten. In der Fachsprache nennt sich das dann Survivorship bias. Auf Deutsch, man sieht sich nur die paar positiven Beispiele an und uebersieht die Millionen von Leuten die es nicht geschafft haben.

Ein andere Erklaerung waere auch dass die Leute Insidertrader waren/sind.

Soros wurde wegen Insidertrading in Frankreich verurteilt,

http://en.wikipedia.org/wiki/George_...ing_conviction

Noch so ein "Star" der Szene war Steve Cohen. Sein Hedgefonds nahm Gebuehren von 3/30. Bedeutet 3% management fee pro Jahr und 30% vom Jahresgewinn. Ein Wahnsinn.

Aber er war so gut...wieso? Insidertrading

http://en.wikipedia.org/wiki/Sac_cap..._trading_cases
03-19-2014 , 03:54 PM
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Originally Posted by Krischan
Zu einem ähnlichen Ergebnis bin ich damals auch bekommen. Trotzdem würden mich deine Erfahrungen bei Goldman sehr interessierten.

Sent from my Nokia 3210 using 2+2 Forums

Hier ne lustige Goldman Geschichte, die zeigt dass selbst die Bank mal verliert

Ich hab waehrend des Praktikums viel Zeit am Optionsscheins-desk verbracht. Da waren dann 10 Trader von morgens um 6:00 Uhr bis abends um 20:00 damit beschaeftigt, die Risikopositionen die aus dem orderflow der Kunden entstehen wegzuhedgen. Der Computer hat damals schon die Preise fuer die Optionen selbst gequotet.

Nach 20:00 Uhr sind alle bis auf einen nach Hause. Der offizielle Daxhandel war dann vorbei aber um die Kunden zu befriedigen die dann erst von der Arbeit nach Hause kommen und noch ein bisschen gamblen wollen musste ein Trader Spaetschicht schieben. So schwierig war es nicht, da nicht viel traffic. und die meisten Basiswerte zu den Optionsscheinen wurden ja wie gesagt zu der Zeit nicht mehr gehandelt. Als Praktikant war es immer ne guenstige Zeit um dumme Fragen zu stellen

An einem Tag kam dann nachboerslich die Nachricht raus dass eine Private Equity Firma fuer irgendeine Mdax oder Sdax Firma ein verbindliches Uebernahmeangebot gemacht hat. Bei Uebernahmen wird immer ein Premium gezahlt. Sagen wir mal 20%. Das heisst Aktie stand zu Boersenschluss bei 20, und am naechsten Tag wird der Eroeffnungskurs 22 sein. Jeder weiss das. Nur der Computer nicht . Der quotet weiter Preise fuer Optionen auf die Aktie auf der Annahme vom Schlusskurs zu 20. Die sind dann leider ein bisschen zu billig. Das Maximum pro Trade waren damals so ca. 20000 euro bei Optionen auf Nebenwerte. Danach hat der Algorithmus automatisch 2 Minuten lang dicht gemacht. Normalerweise sieht der Trader dann, aha zweimal Maximum auf nen nebenwert in 5 minuten. Was ist da los? schaut bei bloomberg nach und sieht Uebernahmeangebot und passt dann die Preise manuell an bzw. stoppt den Handel.

Problem war nur dass der Trader in der Spaetschicht vergessen hatte im orderflow monitor den filter rauszunehmen der dafuer sorgte dass er tagsueber nur die trades angezeigt bekam die sein Buch betrafen.

Innerhalb von 2 Stunden war dann 50 mal das Maximum weg. 50x 20000 euro= 1 million, die mindestens 20% zu billig verkauft wurden. da Optionen aber meist nen Hebelfaktor drin haben war der Schaden groesser - so ungefaehr 500k euro.

Der Goldman Obermacker hat dann noch versucht dass ganze an der Boerse Stuttgart nachtraeglich zu annulieren, via misstrade regelung. Ham die aber nicht mitgemacht.

Der Trader ist komischerweise nicht gefeuert worden.
03-19-2014 , 05:35 PM
great one, thx.
Mehr )(leider erlebt man oft nicht so viel da es selten vorkommt.)
Ich denke auch, dass sowas die Banken einberechnen. (Das hin und wieder was schiefgeht wird eigentlich immer irgendwie eingeplant, meist sogar versichert ..)
11-13-2015 , 04:24 PM
Da drei mal hintereinander der Käufer abgespungen ist, habe ich meine Pokerbücher mal bei ebay reingestellt. Wenn jemand Interesse hat:

www.ebay.de/itm/221937895738

      
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