Quote:
Originally Posted by Krischan
Zu einem ähnlichen Ergebnis bin ich damals auch bekommen. Trotzdem würden mich deine Erfahrungen bei Goldman sehr interessierten.
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Hier ne lustige Goldman Geschichte, die zeigt dass selbst die Bank mal verliert
Ich hab waehrend des Praktikums viel Zeit am Optionsscheins-desk verbracht. Da waren dann 10 Trader von morgens um 6:00 Uhr bis abends um 20:00 damit beschaeftigt, die Risikopositionen die aus dem orderflow der Kunden entstehen wegzuhedgen. Der Computer hat damals schon die Preise fuer die Optionen selbst gequotet.
Nach 20:00 Uhr sind alle bis auf einen nach Hause. Der offizielle Daxhandel war dann vorbei aber um die Kunden zu befriedigen die dann erst von der Arbeit nach Hause kommen und noch ein bisschen gamblen wollen musste ein Trader Spaetschicht schieben. So schwierig war es nicht, da nicht viel traffic. und die meisten Basiswerte zu den Optionsscheinen wurden ja wie gesagt zu der Zeit nicht mehr gehandelt. Als Praktikant war es immer ne guenstige Zeit um dumme Fragen zu stellen
An einem Tag kam dann nachboerslich die Nachricht raus dass eine Private Equity Firma fuer irgendeine Mdax oder Sdax Firma ein verbindliches Uebernahmeangebot gemacht hat. Bei Uebernahmen wird immer ein Premium gezahlt. Sagen wir mal 20%. Das heisst Aktie stand zu Boersenschluss bei 20, und am naechsten Tag wird der Eroeffnungskurs 22 sein. Jeder weiss das. Nur der Computer nicht
. Der quotet weiter Preise fuer Optionen auf die Aktie auf der Annahme vom Schlusskurs zu 20. Die sind dann leider ein bisschen zu billig. Das Maximum pro Trade waren damals so ca. 20000 euro bei Optionen auf Nebenwerte. Danach hat der Algorithmus automatisch 2 Minuten lang dicht gemacht. Normalerweise sieht der Trader dann, aha zweimal Maximum auf nen nebenwert in 5 minuten. Was ist da los? schaut bei bloomberg nach und sieht Uebernahmeangebot und passt dann die Preise manuell an bzw. stoppt den Handel.
Problem war nur dass der Trader in der Spaetschicht vergessen hatte im orderflow monitor den filter rauszunehmen der dafuer sorgte dass er tagsueber nur die trades angezeigt bekam die sein Buch betrafen.
Innerhalb von 2 Stunden war dann 50 mal das Maximum weg. 50x 20000 euro= 1 million, die mindestens 20% zu billig verkauft wurden. da Optionen aber meist nen Hebelfaktor drin haben war der Schaden groesser - so ungefaehr 500k euro.
Der Goldman Obermacker hat dann noch versucht dass ganze an der Boerse Stuttgart nachtraeglich zu annulieren, via misstrade regelung. Ham die aber nicht mitgemacht.
Der Trader ist komischerweise nicht gefeuert worden.