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Originally Posted by lejean80
Geht es Dir also nur darum zu zeigen, dass die Definition von Glückspiel (bzw. das, was Du hier als Definition von Glückspiel anbringtst) unzureichend ist, oder glaubst Du wirklich selbst, dass Poker im einen Fall ein Glücks- und im anderen Fall ein Geschicklichkeitsspiel ist?
Ich kann deiner Argumentation schon folgen, aber die meiner Meinung nach korrekte Schlussfolgerung wäre nur, dass "Glückspiel" schlecht definiert ist.
Außerdem besteht der "Geschicklichkeitsfaktor" beim Poker nicht darin zu wissen welche Karten kommen, sondern in der Anwendung von Wahrscheinlichkeitsrechnung, gutem Betsizing, dem Sammeln von reads etc. etc.
Für mich sind drei Dinge klar:
Ich glaube nicht, dass man eine über Jahrtausende gewachsene Definition (Glücksspiel) aufweichen kann, die ist einfach gesetzt. Somit bleibt ein Spiel, dessen Ausgang nur vom Zufall abhängig ist, Glücksspiel.
Deine hoch entwickelte Geschicklichkeit beruht immer auch auf dem Fehler Deines Gegners, nämlich nicht das der Situation angemessene Verhalten zu zeigen.
In meinen Augen wird der Gesetzgeber aber immer argumentieren, dass der Spielausgang eben der ist, wer die bessere Hand am Ende hat oder gehabt hätte und dass dies eben vom Zufall abhängt, da eben nicht klar ist, welche Faktoren Einfluss darauf haben, welche Karte fällt. Und da kannst Du nur argumentieren, dass das Deck ja vorher gemischt sei, also der Kartenverlauf vor dem Spiel feststeht, nur niemandem bekannt sei. Dies ist zum Beispiel ein Unterschied zu Roulette, da steht nämlich mit dem Werfen der Kugel nicht fest, welche Zahl genau fällt.